Jetzt ist es amtlich: In Deutschland profitieren vier Millionen Beschäftigte vom gesetzlichen Mindestlohn. Das belegen Zahlen des Statistische Bundesamts. Bundesweit ist jeder zehnte Job betroffen, im Osten sogar mehr als jeder fünfte. Rein rechnerisch bedeutet das: Es müssten 431 Millionen Euro mehr Bruttolohn ausgezahlt werden als zuvor.
2014: 5,5 Millionen Jobs unter 8,50 Euro
Vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns haben in Deutschland 5,5 Millionen Menschen weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdient. 4 Millionen von ihnen fallen seit Anfang 2015 unter den Schutz des Mindestlohngesetzes; für die übrigen 1,5 Millionen gelten Ausnahmeregelungen. Der DGB fordert ein Ende der Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn – beispielsweise für Minderjährige oder Langzeitarbeitslose.
Jeder zehnte Beschäftigte profitiert
Das heißt: Etwa jeder zehnte Beschäftigte hat durch den Mindestlohn Anspruch auf mehr Geld. Das geht aus ersten Zahlen der Verdienststrukturerhebung 2014 hervor, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Danach haben betroffene Frauen im April 2014, also vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, im Schnitt 7,21 Euro / Stunde verdient, Männer 7,18 Euro. Wenn jeder von ihnen künftig den Mindestlohn erhält müssten, bei unveränderter Arbeitszeit, deutschlandweit schätzungsweise 431 Millionen Euro mehr Bruttolohn ausgezahlt werden.
Besonderer Schutz für Beschäftigte ohne Tarifvertrag
Von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns profitieren vor allem Beschäftigte in Ostdeutschland, Minijobber und Frauen. Über 80 Prozent der nun geschützten gering bezahlten Jobs bestehen in Betrieben, die nicht tarifgebunden sind. Besonders häufig gibt es diese im Einzelhandel und in der Gastronomie
Quelle: www.dgb.de