Zum 90. Geburtstag des bedeutendsten griechischen Komponisten des 20. Jahrhunderts
Am Sonntag, 05. Juni 2016, 16:00 Uhr
Stiftung Pfennigsdorf, Poppelsdorfer Allee 108, Bonn
Porträt des Musikers mit Musikausschnitten aus seinem Werk – skizziert von einer Zeitzeugin. Präsentation von Eleftheria Wollny M.A., Bonn
Mikis Theodorakis wurde am 29. Juli 2015 neunzig Jahre alt und ein ganzes Volk feierte mit. Komponistenlegende und griechischer „Volksheld“ – ein Idol, dessen Musik vom Volk geliebt und gesungen wurde, mit dessen Liedern eine ganze Generation groß geworden ist.
Mikis Theodorakis ist nicht bloß ein Musiker, Schriftsteller, Politiker. Seine Biographie ist ein lebendiges Stück der Geschichte Griechenlands während der vergangenen neun Jahrzehnte. Er hat die Besatzungszeiten der Italiener und der Deutschen von 1940 bis 1945, den Bürgerkrieg zwischen 1946 und 1949, die Militärdiktatur von 1967 bis 1974, Folterungen, Internierungs- und Umerziehungslager sowie Todesurteile, die im letzten Moment nicht vollstreckt wurden, überlebt.
Und er war stets „Empfindungsbarometer“ für ein ganzes Volk, auf den sich seit Jahrzehnten dessen Hoffnungen projizieren. Ihm kommt das Verdienst zu, mit seiner Filmmusik zu „Alexis Zorbas“ einst ein Bild auf die griechische Mentalität in der ganzen Welt geprägt zu haben. Heute erscheint ihm das Werk eher als Erschwernis, das seiner politischen Haltung nicht gerecht wird. Zweifellos ist aber der Sirtaki des Alexis Zorbas ein wichtiger Teil des eindrucksvollen und vielfältigen Schaffens von Theodorakis und hat Maßstäbe gesetzt.
Noch treffender, noch pointierter kommt sein tief verwurzelter Humanismus im „Canto General“ zu Versen von Pablo Neruda zum Ausdruck, in der „Mauthausen-Trilogie“ zu Gedanken des KZ-Häftlings Iakovos Kambanellis und in vielen seiner Lieder. Neben Liedern und Filmmusiken zu „Alexis Zorbas“, „Z“ oder „Serpico“ zählen zu seinem über 1000 Werke umfassenden Schaffen auch viele Werke der Klassik wie Oratorien, Kammermusik, symphonische Kompositionen und Opern.
Die Unterschiedlichkeit seines Werks, das stets das Streben nach Harmonie in menschlichem Miteinander abbildet, machte ihn weltweit bekannt. Mikis Theodorakis: „Meine Lieder wenden sich heute an den nachdenklichen, sensiblen, modernen Menschen.“
DEUTSCHE HELLAS – GESELLSCHAFT
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