Die Gesamtzahl der Teilnahmeberechtigungen im Jahr 2016 hat sich mit 534.648 ausgestellten Berechtigungen um rund 88 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 erhöht. Besonders angestiegen sind abermals die von den Ausländerbehörden erteilten Berechtigungen an Neuzuwanderer (Gesamtzahl: 225.093).
Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von ca. 80 Prozent, bei den durch die Ausländerbehörden verpflichteten Personen von über 90 Prozent, bei den durch die Träger der Grundsicherung verpflichteten Personen sogar von ca. 244 Prozent. Zu dem letztgenannten Personenkreis gehören insbesondere Schutzberechtigte aus den Asylverfahren. Des Weiteren haben sich die vom BAMF zugelassenen Teilnahmeberechtigungen (Gesamtzahl: 225.010) erhöht (+ 72 Prozent). Hierzu zählen vor allem Personen aus der Zielgruppe der Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive, Geduldete mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 60 a Abs. 2 Satz 3 AufenthG sowie Inhaber einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 AufenthG.
Die Gesamtzahl der neuen Kursteilnehmer ist im Vergleich zum Vorjahr mit 339.578 Personen um rund 90 Prozent angestiegen (Gesamtzahl 2015: 179.398). Sehr deutlich wird der starke Anstieg bei den von Ausländerbehörden berechtigten Neuzuwanderer (+ 120 Prozent). Die von den Ausländerbehörden verpflichteten neuen Kursteilnehmer weisen sogar eine Steigerung von ca. 125 Prozent auf.
Ausweitung der Kapazitäten
Mit rund 20.000 begonnenen Kursen im Jahr 2016 wurden 8.308 (+ 70 Prozent) mehr Kurse gestartet als im Vorjahr. Die Anzahl der Träger konnte im selbigen Vergleichszeitraum um rund 20 Prozent auf 1.736 gesteigert werden.
Syrien belegt Spitzenposition
Mit einem Anteil von 46,9 Prozent an allen neuen Kursteilnehmern liegt Syrien mit deutlichem Abstand auf Platz 1 der häufigsten Staatsangehörigkeiten. Im Vergleich zum Jahr 2015 hat sich die Zahl der Syrer um rund 361 Prozent erhöht. Auf Platz 2 (8,2 Prozent) folgt die Gruppe der Iraker (im Jahr 2015 auf Platz 10). Eritrea nimmt mit einem Anteil von 5,2 Prozent den 3. Platz der häufigsten Staatsangehörigkeiten ein (2015 nicht unter den TOP 10).
Integrationskurs für EU-Bürger attraktiv
Die Zahl der neuen Kursteilnehmer aus den EU-Mitgliedstaaten befindet sich mit 60.350 Personen auf einem weiterhin hohen Niveau. Gegenüber dem Jahr 2015 sind die Teilnehmerzahlen aus der EU allerdings leicht rückläufig (– 20 Prozent).
Allgemeiner Integrationskurs häufigste Kursart
Mit einem Anteil von ca. 73,5 Prozent bleibt der allgemeine Integrationskurs die am stärksten besuchte Kursart. Auf Platz 2, mit einem Anteil von 18,5 Prozent, folgt der Alphabetisierungskurs – gegenüber dem Jahr 2015 bedeutet dies eine Zunahme von 6 Prozentpunkten.
Mehr Männer als Frauen in Integrationskursen
Der Anteil der Männer in Integrationskursen liegt im Jahr 2016 bei 66 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr liegt ein Zuwachs von rund 17 Prozent vor. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die größte Teilnehmergruppe mittlerweile aus dem Bereich der humanitären Zuwanderung stammt und aus diesen Herkunftsländern ganz überwiegend Männer zuwandern.
Teilnehmer Sprachprüfung (Deutsch-Test für Zuwanderer)
Im Jahr 2016 schlossen 58,5 Prozent der Teilnehmer (einschließlich Kurswiederholer) den Deutsch-Test für Zuwanderer mit dem B1 Niveau ab. Damit konnte das Niveau des Vorjahres in etwa gehalten werden (60,5 Prozent). Das A2 Niveau erreichten 33,5 Prozent der Teilnehmer und befindet sich damit ebenfalls im Bereich des Vorjahres (31,9 Prozent).
Datum 11.05.2017
Quelle: bamf