Berlin, Juni 2016 (BAGIV/BMFSFJ) – Nach aktuellen Schätzungen sind im Jahr 2015 mehr als eine Million geflüchteter Menschen nach Deutschland gekommen. Viele Bürgerinnen und Bürger haben mit ihrem Engagement in den letzten Monaten die Willkommenskultur in Deutschland geprägt. Gerade der gelebte Kontakt von Mensch zu Mensch, vom Einheimischen zum Flüchtling baut Vorurteile ab, hilft, geflüchtete Menschen einzubeziehen und stärkt auf Dauer den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Durch das Programm „Menschen stärken Menschen“ des Bundesfamilienministeriums soll Engagement für geflüchtete Menschen gefördert werden.
An insgesamt dreizehn Standorten in sieben Bundesländern haben deshalb Migrantenorganisationen in einem gemeinsamen Unterfangen gestartet, Patenschaften mit Flüchtlingen zu stiften. Unter dem Projekttitel „Gemeinsam. Schaffen. Patenschaften für das WIR der Verschiedenen“ sollen bis zum Ende des Jahres 1000 Patenschaften ins Leben gerufen werden. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland (BAGIV) stellt die Ressourcen ihrer Mitgliedsverbände zur Verfügung und will zunächst 100 Patenschaften vermitteln. Die Gesamtkoordination des Projekts liegt bei der Türkischen Gemeinde Deutschland (TGD).
„Uns ist es besonders wichtig, dass auch Migrantenorganisationen bei der Bewältigung gesamtgesellschaftlicher Aufgaben hier Flagge zeigen. Deshalb machen wir gerne mit. Schon lange unterstützen Freiwillige in unseren Migrantenorganisationen Jugendliche in ihren Reihen durch z.B. Lesepatenschaften, Hausaufgabenhilfe oder gemeinsame Freizeitaktivitäten. Auch den Übergang von der Schule in die Ausbildung oder in den Beruf begleiten zahlreiche Projekte. Im Bereich Patenschaften sind daher bereits wertvolle Erfahrungen und Strukturen vorhanden, auf denen nun das Patenschaftsprogramm des BMFSFJ weiter aufbauen kann.“, sagt Ali Ertan Toprak, Präsident der BAGIV.
„Patenschaften können einen wichtigen Beitrag zu einer gelingenden Integration von Flüchtlingen leisten: Ein persönlicher Kontakt auf Augenhöhe ermöglicht es, voneinander zu lernen und längerfristige Beziehungen oder Freundschaften aufzubauen. Durch den direkten Austausch und das Entdecken von Gemeinsamkeiten und Unterschieden lernen sich beide Seiten kennen und schätzen und profitieren voneinander. Vorurteile und Ängste können im alltäglichen Miteinander abgebaut werden. Insbesondere viele junge Migranten finden wir unter den Paten“, erklärt Aliki Gkerliot, zuständige Koordinatorin im Patenschaftsprojekt der BAGIV.
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Quelle: www.bagiv.de