IPHIGENIE, von Kostas Papakostopoulos nach Euripides Eine Uraufführung des Deutsch Griechischen Theaters

Aufführungen im März 2017:

09.03.2017 um 20:00 Uhr,

10.03.2017 um 20:00 Uhr,

11.03.2017 um 20:00 Uhr,

im Theater im Bauturm, Aachener Straße 24-26, 50674 Köln

Kartenvorbestellungen unter Tel: 0221 – 421283
oder beim Theater im Bauturm Tel: 0221 – 524242

Weitere Informationen zu IPHIGENIE und zum DGT finden Sie auf der Homepage: www.dgt-koeln.de

Er kommt in Booten, aus Syrien, aus Marokko, aus Afghanistan und dem Irak – der Flüchtling. Er fordert Europa, er spaltet es, er mutet ihm ein Bekenntnis, einen Beweis seiner humanistischen Werte zu, und stürzt den Kontinent dabei unwissentlich in seine bisher tiefste Krise. Inspiriert von Euripides’ „Iphigenie in Aulis“ entdecken Kostas Papakostopoulos und das DGT diese europäische Krise in Aulis, in der Gestalt des Flüchtlings IPHIGENIE.

Aulis deutet hier als Topos das Europa der Gegenwart an. In diesem harren die „freien Völker“ seit Langem verzweifelt der guten Winde, die die Erfüllung ihrer Träume versprechen. Die Zeit vergeht, das Bündnis der Feldherren wird brüchiger, die Geduld der Bürger schwindet, die Wut wächst. Ein Opfer muß her: Iphigenie, die nach Aulis flüchtet. Im neuen Werk fungiert sie als Symbol für alle jungen Flüchtlinge, die Zuflucht bei „Mutter Europa“ suchen und ihre Hilfe erhoffen. Agamemnon, der oberste Feldherr des Bündnisses, steht vor einem existenziellen Dilemma. Das Verlangen der Bürger nach der Opferung Iphigenies fordert zugleich die Opferung der ureigenen humanistischen Werte, die er selbst ehrt und propagiert. Doch ist es der einzige Weg, den Zusammenhalt des Bündnisses zu wahren. Oder aber er selbst wird der Wut der Bürger als Nächstes zum Opfer fallen. Unter dem Druck der kriegslüsternen Völker und der Intrigen seiner Anführer muss Agamemnon eine Entscheidung treffen: zwischen Gewissen, Pflicht und dem Wunsch nach Machterhalt.

In der Konzeptionsphase des neuen Stückes hat das DGT mit jungen Flüchtlingen zusammengearbeitet. Ihre Geschichten wurden vom Regisseur Kostas Papakostopoulos festgehalten und bearbeitet. Sie verleihen seiner IPHIGENIE eine Vielfalt der Stimmen geflüchteter Menschen. Es entsteht ein Theaterprojekt an der Schnittstelle zwischen Theater und Dokumentation. „Ich muss eine neu Leben machen in Deutschland“, sagt einer dieser Geflüchteten. Sind wir bereit dafür? In Zeiten eines immer lauteren Streits über Flüchtlinge in Europa beschäftigen wir uns mit den Fragen: Wie geht unsere Demokratie mit den Flüchtlingen um? Haben unsere „Feldherren“ die Situation noch im Griff?

Stück, Regie & Dramaturgie                                  Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme                                            Ulrike Mitschke
Musikkomposition                                                      Herbert Mitschke
Dramaturgieassistentin                                           Alice Sadri
Regieassistentin                                                           Eike Brand

Mit: Terja Diava, Thomas Franke, Lisa Sophie Kusz, Stephanie Meisenzahl, Julia Roebke und dem Chor der Flüchtlinge.

Gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.